Die Frage, wie ich als Künstlerin meiner Umgebung dienen kann, hat mich schon immer beschäftigt. Zum einen ist es das Wissen darum, dass ein Künstler vor allem ein Jäger und Sammler von Schönheit und Ungreifbarem ist. Zum anderen aber ist es dennoch ein Handwerk mit Hand und Fuß und ich habe mir schon immer und immer wieder die Frage gestellt, wie kann ich durch mein Handwerk meiner Umgebung, meinem "Dorf" dienlich sein? Wie füge ich mich ein in die Ordnung der Dinge?
Es gefällt mir, im Trend zu sein, weil ich auf diese Weise das gute Gefühl habe, dass ich meinen Mitmenschen etwas anbiete, das sie auch gerne haben wollen.
Gleichzeitig macht es mir aber auch Spaß, immer wieder etwas Neues zu gestalten, vertraute Gegenstände, Materialien und Motive in einem neuen Zusammenhang zu sehen, zu experimentieren und
herauszufinden, was entstehen mag.
Vintage finde ich einfach herrlich und es fasziniert mich, alte Motive, Schriften, Symbole nachzuzeichnen und nachzubilden, nicht im Sinne einer Fälschung sondern als eine Art Ritual, um den Zauber
der schönen alten Zeiten heraufzubeschwören.
Alles was ich gestalte trägt für mich den Namen "Geschenk". Es ist ein Geschenk meines inneren Wesens vor allem an mich selbst, da die Freude des Werdeganges von der Idee bis zum vollendeten Objekt
im höchsten Maße erfüllend und beglückend ist. Es ist ein Geschenk an jenen, der es gerne haben möchte, für sich selbst oder um es weiter zu verschenken, und mir dafür ebenfalls ein Geschenk, in der
Form einer Geldsumme, anbietet.
Ich sehe es als ein liebevolles Geben und ein Empfangen, so wie das Ein- und Ausatmen, so wie das ewige Kommen und Gehen der Jahreszeiten.